Also sollten wir uns doch einmal die Entwicklung
unserer Nahrung in den letzten 50 Jahren etwas genauer anschauen. In den
Jahren 1985 und 1996 wurden zwei voneinander unabhängige Untersuchungen
über die Inhaltsstoffe unserer Nahrung durchgeführt. Der bekannte Ernährungswissenschaftler
und Sportmediziner Prof. Dr. Heinz Liesen stellte am 24.8.1997 in einem
Artikel in der "Welt am Sonntag" fest, dass die Qualität unserer Ernährung
hinsichtlich der wichtigen Inhaltsstoffe stark rückläufig ist und
unsere normale Ernährung schon seit Jahren nicht mehr den eigentlichen
Grundbedarf unseres Körpers an Vitaminen und vielen anderen Mikronährstoffen
deckt, was dazu
führte, dass die Menschen zwar noch nicht krank sind,
das Immunsystem
jedoch bei den meisten Menschen bereits stark geschwächt ist,
wodurch die Anfälligkeit für Krankheiten immens steigt.
1985 und 1996 gab es 2 Untersuchungen aller
möglicher Lebensmittel auf ihre Inhaltsstoffe.
Die Werte sind immer je 100g angegeben:
Lebensmittel |
Inhaltsstoffe |
1985 |
1996 |
Differenz |
Brokkoli |
Calcium
Folsäure
Magnesium |
103
47
24 |
33
23
18 |
minus 60%
minus 25%
minus 25% |
Kartoffeln |
Calcium
Magnesium
Vitamin C |
14
27
25 |
4
18
20 |
minus 70%
minus 33%
minus 25% |
Bananen |
Calcium
Folsäure
Magnesium
Vitamin B6 |
8
23
31
330 |
7
3
27
22 |
minus 12%
minus 84%
minus 13%
minus 92% |
Die Zusammensetzung der Nahrung hat sich in einem sehr kurzem Zeitraum
gewaltig geändert und schon am Beispiel der Banane sehen wir in einem
Zeitraum von nur 11 Jahren einen Verlust an Vitamin B6 von
92 %, der Verlust an Folsäure liegt bei 84%. Im Februar 1999 veröffentlichte
die US Ärztekammer eine Studie, die belegt, dass gerade die B-Vitamine
und Folsäure das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls mehr als
halbieren kann. Ähnliche Nährstoffverluste haben leider fast alle unsere
Lebensmittel zu verzeichnen. Der Apfel hat z. B. im gleichen Zeitraum
einen Verlust am wichtigsten Vitamin C um 80% hinnehmen müssen. Gerade
das Vitamin C ist einer der wichtigsten Nährstoffe überhaupt! Es fördert
Immunität gegen Infektionskrankheiten, vermindert Cholesterin auf natürliche
Weise, beschleunigt die Wundheilung, bekämpft Gefäßerkrankungen und sogar
Krebs - wenn wir genug davon zu uns nehmen, denn Vitamine kann unser Körper
nicht selbst produzieren.
Wo liegen nun die Ursachen für diesen erschreckenden Nährstoffverlust?
Zu intensive und einseitige Bodennutzung und Einbringen von Chemikalien
in den Boden führt zu Nährstoffverlusten. Grün gepflückte Bananen enthalten
noch kaum Vitamine, da diese für ihre Entstehung Sonne benötigen.
Ein Nachreifen in Lagerhäusern lässt keine Vitamine
entstehen. Lagerung und Transport
vernichten viele der Mikronährstoffe, denn z. B. Vitamin C
verringert sich bei einer Temperatur von 20° in
bereits 2 Tagen um 50%. Oftmals sind
Früchte aber wochenlang unterwegs. Industrielle Verarbeitung der Nahrung
führt zu weiteren Verlusten an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen,
da hier mehr Wert auf Wirtschaftlichkeit und Endpreis gelegt wird, als
auf Qualität. Eine oftmals ungeeignete Zubereitung lässt ähnliche Verluste
wie bei industrieller Verarbeitung entstehen und gibt den Lebensmitteln
den Rest. Hohe Temperaturen (lange Garzeiten
oder warm halten von Speisen) vernichten Vitamine und andere Mikronährstoffe,
Mikrowellenbestrahlung machen die meisten Vitamine wertlos.
Die Auswirkungen des Nährstoffverlustes
Bis zu 80% aller degenerativen
Erkrankungen kommen von falscher oder mangelhafter Ernährung, das ist
inzwischen erwiesen und unumstritten.
Zusätzliche Belastungen sind Umweltverschmutzung, Stress, Nikotin, Ozon,
Chemie und unerwünschte Nebenwirkungen vieler Medikamente. Laut einem
Bericht des Bundesgesundheitsamtes und der AOK
gibt es auf dem deutschen
Markt etwa 24.000 Medikamente, deren therapeutische Wirkung nicht
nachgewiesen ist. Unerwünschte
Nebenwirkungen von Medikamenten sind
mittlerweile eine der häufigsten
Todesursachen. Antibiotika können
sogar die Darmgesundheit gefährden, denn sie machen keinen Unterschied
bei der Bekämpfung schädlicher wie nützlicher Bakterien. Nach jeder Behandlung
mit Antibiotika müsste eigentlich die Darmflora wieder aufgebaut werden,
denn 90% unseres Immunsystems sitzen im Darm, wo die Nährstoffe direkt
verarbeitet und ihrer Bestimmung zugeführt werden sollen. Viele Medikamente,
die gegen bestimmte Leiden verordnet wurden, können bei Langzeiteinnahme
als unerwünschte Nebenwirkung einen beträchtlichen Schaden anrichten.
Medikament |
verordnet gegen |
Bekannte Langzeit-
Nebenwirkungen |
Aspirin |
Herzinfarkt
Schlaganfall |
Herzinfarkt
Schlaganfall |
Cholesterinsenker |
Herzinfarkt
Schlaganfall |
Krebs
Leberschäden |
Kalziumblocker |
Herzinfarkt
Bluthochdruck |
Herzinfarkt
Schlaganfall |
Östrogen |
Osteoporose |
Krebs
Herzinfarkt |
Quelle: Dr. med. Mathias
Rath
Siehe auch die Beipackzettel der einzelnen Medikamente!
Schon Hippokrates sagte
"Die Nahrung sei deine
Medizin und nicht Medizin deine Nahrung".
Eine gute und ausgewogene Ernährung ist für die Gesundheit von
allergrößter
Bedeutung, vermindert das Krankheitsrisiko erheblich, sichert Lebensqualität
bis ins hohe Alter und verlängert die Lebensdauer. Unser Organismus braucht
nicht nur Kalorien, Fett und Eiweiß, sondern auch viele Mikronährstoffe
wie Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Ballaststoffe und Antioxidantien,
aber in ausreichender Menge! Wer die tatsächlichen Inhaltsstoffe unserer
heutigen Nahrung mit dem nötigen Tagesbedarf vergleicht, kommt auf einen
gigantischen Bedarf: Für den nötigen Tagesbedarf von Vitamin C müsste
man beispielsweise täglich 2kg Erdbeeren oder 1 kg Zitronen verspeisen
und der nötige Tagesbedarf an Vitamin E steckt in 6 kg Walnüssen oder
3 Liter Olivenöl.
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